Wie man sich vor Zecken schützt

Wie man sich vor Zecken schützt

 

Zecke

 

Riesen-Milben. Leicht zu unterscheiden sind zwei Familien: die der Lederzecken und die der höher entwickelten Schildzecken. Von den letzteren ist der Holzbock (Ixodes ricinus) in Deutschland am häufigsten und bekanntesten, denn er kann die Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und der Borreliose übertragen. In Europa macht ihn diese Eigenschaft zur gefährlichsten Tierspezies überhaupt.

Zecken lieben hohe Luftfeuchtigkeit, ihr bevorzugter Lebensraum sind deshalb Gebüsch, Unterholz, hohes Gras an Waldrändern, Lichtungen, feuchte Wiesen und Gärten. Hier sitzen sie auf der Lauer – meist an der Spitze von Grashalmen –, um von einem Wirt „im Vorübergehen“ abgestreift zu werden.

Hat die Zecke einen Wirt gefunden, wandert sie solange am Körper umher, bis sie eine dünne Hautpartie gefunden hat. Beliebt sind weiche, gut durchblutete Areale wie Kniebeugen, Ellenbogen, Achselhöhlen, die Gegend um den Bauchnabel und die Leisten, aber auch der Haaransatz. Prädilektionsstellen sind bei Kindern die Kopf-Hals-Region und der Haaransatz, bei Erwachsenen Beine, Abdomen und der Brust-/Schulterbereich.

Zecken & Borreliose: früh erkannt ist Therapie gut möglich

Bei der Borreliose tragen zwischen 3 und 30 % der Zecken den Erreger in sich. In

Deutschland erkranken pro Jahr ca. 60.000 bis 80.000 Menschen an Borreliose. Da die

Borrelien sich im Darm der Zecke befinden, dauert es eine gewisse Zeit, bis sie in den Wirt gelangen. Innerhalb der ersten 24(12) Stunden nach dem Stich kommt es deshalb nur selten zu einer Infektion.

Die Krankheit kann in drei Stadien verlaufen, wenn nicht rechtzeitig mit Antibiotika therapiert wird.

 

Im Stadium 1 können Tage bis Wochen können nach dem Zeckenstich vergehen, ehe sich die typische Hauterscheinung zeigt: ein rötlicher oder bläulich-rötlicher Fleck, die Wanderröte.

Erythema nodosum

Allerdings tritt dies nicht bei allen Patienten auf.

Fieber, Augenbindehautentzündungen, geschwollene Lymphknoten oder schmerzende Muskeln und Gelenke können auch erste Anzeichen sein.

 

Im Stadium 2 können bei bis zu 1,4 Prozent treten Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich brennende Schmerzen meist in der Nähe der Stichstelle auf, Gelenke und Muskeln schmerzen. Ein allgemeines Krankheitsgefühl, Müdigkeit, aber auch Lähmungen, Empfindungsstörungen oder eine Herzbeteiligung können das zweite Stadium begleiten.

 

Im Stadium 3 kann Monate bis Jahre nach der Borrelieninfektion die Krankheit in das nächste Stadium übergehen, in dem die so genannte Lyme-Arthritis auftritt und Schmerzen vor allem in den Kniegelenken auftreten. Oder aber die Haut ist betroffen, sie wird papierdünn und verfärbt sich, Gelenkbeschwerden und Missempfindungen kommen hinzu. Im schlimmsten Fall kann auch das Gehirn betroffen sein.

 

In jedem Stadium ist die Krankheit mit bestimmten Antibiotika behandelbar, am erfolgreichsten ist aber eine möglichst früh einsetzende und konsequent angewendete Therapie.

Je schneller die Zecke entfernt wird, umso niedriger ist das Risiko an Borreliose zu erkranken.

Anders als bei der FSME ist eine vorherige Impfung nicht möglich.

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Krankheit. Das Virus greift das zentrale Nervensystem des Menschen an.

Das FSME-Virus wird in erster Linie von Zecken auf den Menschen übertragen, und ist die häufigste durch Zecken übertragene Viruserkrankung in Europa.

Die Gefahr, nach einem Zeckenstich in den Risikogebieten an FSME zu erkranken, liegt neuen Erkenntnissen zufolge bei 1 zu 150. Hintergrund dieser Berechnung: Rund zwei Prozent der Zecken sind in Risikogebieten mit dem Virus infiziert.

Während man noch vor Jahren davon ausging, dass etwa jede 1000. Zecke infiziert war, zeigen Studien aus Bayern, dass in manchen Gebieten mit hoher Durchseuchungsrate mittlerweile in nahezu jeder 5.Zecke Viren nachweisbar sind.

Deutschlands Risikogebiete liegen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz.

Die Erkrankungszahlen schwanken: 2006 wurde mit 546 die bisher größte Fallzahl gemeldet. 2010 waren es 260 Fälle und 2011 wurden 423 Erkrankungen gemeldet.

Mit jährlich 100 bis 150 FSME-Erkrankungen liegt Baden-Württemberg bundesweit an der Spitze aller Bundesländer.

Nicht jede FSME-Infektion führt zu einem schweren Krankheitsverlauf:

Von den Menschen, die von einer FSME-infizierten Zecke gestochen werden, erkrankt etwa jeder Dritte. Bei den anderen verläuft die Infektion ohne merkliche Krankheitszeichen.

Ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich leidet etwa jeder dritte Infizierte unter grippeähnlichen Symptomen wie Abgeschlagenheit, Schwindel, Fieber, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden.

 

Die Mediziner haben bisher noch nicht herausfinden können, warum es bei einigen

Menschen zu schweren Erkrankungen kommt und diese sogar daran sterben, während andere FSME-Infizierte nur leicht oder gar nicht erkranken. Sicher ist, dass das Alter der Infizierten eine wichtige Rolle spielt. Je älter die Person, umso schlimmer kann die FSME verlaufen. Auch das Geschlecht scheint einen Einfluss zu haben: Die FSME trifft Männer ungefähr doppelt so häufig wie Frauen. Noch deutlicher ist das Verhältnis bei den schweren Verläufen der FSME: hier sind Männer rund dreimal so oft betroffen.

[1] Dtsch Arztebl 2014; 111(25): A-1142 / B-981 / C-928 Rahlenbeck, Sibylle; Fingerle,

Volker; [2]Ärzte Zeitung, 14.04.2014 [3]www.uni-hohenheim.de [4]Deutsches Grünes Kreuz [5]www.zecken.de

 

Die zitierten Textstellen sind jeweils nur Auszüge aus den Originaltexten und dort unter den angegebenen Quellen nachzulesen.

 

S.a. http://www.zeckenwetter.de/zeckenwetter/prognose/index.php,

       http://www.zecken.de/